Zum 30-jährigen Bestehen hat das Straßenmagazin HEMPELS eine Wanderausstellung produziert. Die Ausstellung „Menschen wie wir“ zeigt zwölf eindrucksvolle Porträts von Personen, die HEMPELS in den vergangenen drei Jahrzehnten besonders geprägt haben. Im November kommt „Menschen wie wir“ nach Flensburg.

Seit 30 Jahren gibt es das schleswig-holsteinische Straßenmagazin HEMPELS. Angeboten und verkauft wird es von Menschen, die sich in materiellen oder sozialen Schwierigkeiten befinden und beispielsweise wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Sie bieten es für derzeit 3,20 Euro an und behalten dann die Hälfte des Verkaufspreises. „HEMPELS hat in den letzten 30 Jahren 350 Ausgaben produziert“, erläutert der HEMPELS-Vorsitzende Jo Tein. „Rund fünf Millionen HEMPELS-Magazine sind in den vergangenen drei Jahrzehnten verkauft worden.“ Mehr als 240 Verkaufende sind derzeit Schleswig-Holstein-weit für HEMPELS aktiv.

Die Ausstellung „Menschen wie wir“ startete in Kiel.

Kernstück der Jubiläums-Feierlichkeiten ist die Ausstellung „Menschen wie wir“. Sie wird vom 7. bis 20. November 2025 in der Flensburger St. Marienkirche gezeigt. Die großflächigen Porträts hat Holger Förster aufgenommen, der ehrenamtlich für HEMPELS fotografiert. Sein Ziel: Menschen ohne Statussymbole zeigen, ohne Schmuck, ohne die übliche Bildsprache. Möglichst schlicht, quasi nackt: „Menschen wie wir eben.“

Die Ausstellung wird in Flensburg durch ein Rahmenprogramm begleitet, das von Kirche und Diakonie gemeinsam mit HEMPELS gestaltet wird:

Freitag, 7. November 2025 18.00 Uhr: Eröffnung und Feier des HEMPELS Jubiläums im Jugendzentrum St. Johannis mit Beiträgen aus Politik, Kirche und Gesellschaft sowie Improvisationstheater und Musik

Sonntag, 9. November 2025, 11. 15 Uhr: Thematischer Gottesdienst in der St. Marienkirche, Johannes Ahrens, Stadtpastor mit Team

In Flensburg gibt es HEMPELS bereits seit den 1990er Jahren. „Für die Kontinuität in Flensburg möchte ich vor allem dem Diakonischen Werk Schleswig-Flensburg und den Mitarbeiterinnen des Tagestreffs im Johanniskirchof danken“, so Tein. „Und ganz besonders möchte ich an dieser Stelle unser langjähriges und leider viel zu früh verstorbenes Flensburger Vorstandmitglied Ilse Oldenburg, frühere Leiterin des Tagestreffs erwähnen. Sie hat die Entwicklung von HEMPELS in Flensburg maßgeblich gestaltet.“

Gegenwart und Zukunft von HEMPELS sind auch von den Herausforderungen des Medienmarktes geprägt. „Wir planen beispielsweise aktuell, eine bargeldlose Bezahlalternative einzuführen“, so Tein. Der Bedarf, Menschen in sozialer Not zu unterstützen, ist ungebrochen. Bundesweit – so das Statistische Bundesamt – lebten zu Jahresbeginn 474.000 Menschen in Notunterkünften, rund 30.000 davon in Schleswig-Holstein. Die Zahl der Menschen, die in Armut leben ist noch bedeutend höher.