Die Dagmar Heidenreich & Inga Lohse Stiftung wurde im Oktober 2015 in Lübeck gegründet. Das Vermögen beträgt 61.000 Euro. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur im Bereich des Theaters Lübeck, die Förderung der Bildung, insbesondere im Bereich Integration von Menschen anderer Herkunftsländer und Kulturen, sowie die Beschaffung von Mitteln zur Weitergabe an andere steuerbegünstigte Körperschaften oder juristische Personen des öffentlichen Rechts, die diese zur Förderung der vorgenannten Zwecke zu verwenden haben.

Entstehung und Wirkung der Stiftung

Dagmar Heidenreich und ihre Tochter Inga Lohse gründeten die Stiftung im Jahr 2015, um ihre enge Verbundenheit mit dem Theater Lübeck dauerhaft zu verankern. Die Gründung erfolgte in einer Zeit, in der politische Radikalisierung wieder zunehmend sichtbar wurde. Aus diesem Grund wurde in der Satzung ausdrücklich festgelegt, dass Förderungen ausgeschlossen sind, die sich einer radikalen politischen Ideologie unterwerfen.

Die Stiftung konzentriert sich auf Projekte, die Bildung, Kultur und Integration in den Mittelpunkt stellen. Themen wie Integration, kulturelle Konflikte und entwurzelte Menschen prägen die geförderten Produktionen und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Arbeit der Stiftung, stets in enger Zusammenarbeit mit dem Theater Lübeck als zentralem Partner.

Aktuelle Förderschwerpunkte und Projekte

Als mit Beginn der Corona-Pandemie die Sorge vor gesellschaftlicher Spaltung wuchs, sah die Stiftung einen dringenden Hand­lungsbedarf. Die Kultur sollte nicht stillstehen, sondern weiterhin als Spiegel der Gesellschaft wirken. Gleichzeitig war klar, dass viele Künstlerinnen und Künstler ohne feste Anstellung vor finanziellen Herausforderungen stehen würden. So initiierte die Stiftung die Veranstaltungsreihe „Open air mit Bühne“ auf dem Gartengelände der Tagespflege Haus Rehhagen in Lübeck. Eine professionelle Bühne wurde errichtet und zwischen Juni und August 2020 fanden insgesamt 13 Konzerte und Lesungen statt. Freischaffende Künstler erhielten eine Gage, während Ensemblemitglieder des Theater Lübeck aus Solidarität ohne Honorar auftraten. Zusätzlich wurde die Produktion „Ghetto“ des Theater Lübeck gefördert.

Neben der Projektförderung ist der Stiftung ein aktives Stiftungsleben wichtig, um sich gesellschaftspolitischen Themen zu stellen. So sagten Björn Engholm, Jan Lindenau und Mitglieder des Theater Lübeck spontan zu, an einer Veranstaltung mitzuwirken. Die Einnahmen ermöglichten eine Spende für eine neue Thorarolle an die Carlebach-Synagoge sowie die Finanzierung eines Schulprojekts.

Aktuell unterstützt die Stiftung Lübecker Schulen mit einer Live-Veranstaltung zur Erinnerungskultur. Für die Umsetzung konnten die bekannten Ensemblemitglieder Rebecca Indermaur, Andreas Hutzel und Musiker Edgar Herzog gewonnen werden. Das Konzept stammt von Lothar Tubbesing. Die Veranstaltungen sollen zweimal wöchentlich in den Aulen der teilnehmenden Schulen stattfinden. Im Anschluss erhalten alle Teilnehmenden ein Begleitheft zur Vertiefung der Inhalte.

Die Stiftung schöpft ihre Kraft, Energie und Freude aus der engen Verbindung zum Theater Lübeck. Diese Freude, geprägt durch Begegnungen mit Menschen und die daraus gewonnenen Erfahrungen möchte sie als Ausdruck des Dankes auch weiterhin an die Gesellschaft zurückgeben.

Schleswig-holsteinischer Stifterpreis 2025
Zehn gemeinnützige Stiftungen wurden von der Jury für den schleswig-holsteinischen Stifterpreis 2025 nominiert. Die nominierten Stiftungen werden bis zur Verleihung am 28. November hier und in den sozialen Netzwerken vorgestellt. whe