Sie werden auch als Neets bezeichnet. Gemeint sind damit junge Menschen, die nicht in Erziehung, Beschäftigung oder Ausbildungsverhältnissen leben. Oft sind diese Kinder und Jugendliche nicht im klassischen Bildungssystem zurechtgekommen, haben den Anschluss verloren oder den Übergang von der Schule in den Beruf nicht geschafft.
Ihre Zahl nimmt gravierend zu. Waren im Jahr 2019 noch 5,8 Prozent der Jugendlichen betroffen, stieg die Zahl nur drei Jahre später bereits auf 7 Prozent an. Der Anteil junger Menschen ohne Berufsabschluss wächst kontinuierlich. 2021 hatten knapp 18 Prozent der 20 bis 34jährigen keinen Berufsabschluss. Dies sind rund 2,6 Millionen Menschen aus dieser Altersgruppe, die über keinen vollqualifizierenden Ausbildungsabschluss verfügen. Das erschwert die Gestaltung eines unabhängigen Lebensentwurfs ungemein und verschärft den Fachkräftemangel im Land zusätzlich.
Häufig sind diese jungen Menschen auch gekennzeichnet durch negative Erfahrungen im klassischen Schul-System, empfinden sich bei tief sitzender Unsicherheit als wertlos, sind durchaus der Gefahr ausgesetzt völlig abzugleiten, jeglichen Halt zu verlieren. Um dem zu begegnen, soll ein neues Projekt gestartet werden, dass diesen Jugendlichen eine zusätzliche Chance gewähren wird, um beruflich Fuß fassen zu können. Geplant ist die Schaffung eines neuen Lernorts, dessen niedrigschwellige und attraktive Angebote Anreize zum Lernen und zur persönlichen wie beruflichen Weiterentwicklung geben soll.

Starten soll dieses Projekt im Frühjahr 2025. Es ist zuerst an eine Kooperation beispielsweise mit einem Bauernhof oder der Forstverwaltung gedacht, um dann einen geeigneten Standort für das Vorhaben aufzubauen. In einem Zeitrahmen von etwa zwei bis drei Jahren soll durch ein verlässliches Miteinander und die Übernahme von wachsender Verantwortung durch Jugendliche praktische Entwicklungsarbeit geleistet werden. In einem naturnahen Lernumfeld soll eine Entlastung der jungen Menschen und gleichzeitig die Förderung ihrer Talente und Fähigkeiten erreicht werden.
Das Vorhaben soll im Kontext eines europäischen Projektrahmens (Dialog II) ein Praxisbeispiel für Schleswig-Holstein werden, um den Nachweis erbringen zu können, dass innovative Lernformate und positive Lernumfelder hilfreich sein können, um junge Menschen in besonderen Lebenslagen zu stärken und eine nachhaltige Verbesserung der Teilhabe und Chancengleichheit zu erreichen. Der Austausch mit vergleichbaren Zielgruppen aus anderen Ländern soll integraler Bestandteil des Projekts werden. Für die Laufzeit des Projekts mit geplanten 36 Monaten werden Gesamtkosten von rund 150.000 Euro angenommen. whe